Kirchengasse 44, 1070 Wien, Tel/Fax 01/5222375 | |||||||||||
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CREATING ALTERNATIVES
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FRÜHJAHR 2007 |
Soziotheatrales Hochzeitsritual mit türkischen MigrantInnen im 16. Bezirk
Kuratorinnen: Emel Heinreich (A/TR), Asli Kislal (TR/daskunst)
Regie: Emel Heinreich
Performance: Jugendliche, Mitglieder des VZA, MigrantInnen, Gäste
Zeit: 16. März 2007, ab 19 Uhr
Ort: Ragnarhof, Grundsteingasse 12, 1160 Wien
Die österreichisch-türkische Künstlerin Emel Heinreich inszeniert eine „theatrale Hochzeit” mit türkischen Jugendlichen der 2. und 3. Generation zum Thema „Zwangsheirat“. Koproduzenten sind Asli Kislal und ihr interkulturelles Theater daskunst, das Jugendzentrum VZA und der Ragnarhof. Heinreich und Kislal bieten den Jugendlichen eine aktive Plattform um ihren alltäglichen Identitätskonflikten theatralen Ausdruck zu geben. Auf Basis von Improvisationen, realen Biografien und erzählter Geschichten entstehen theatrale Strukturen und Skizzen, die typische Konflikte von MigrantInnen verschiedener Herkünfte und kultureller Traditionen thematisieren und Einblick in ihre schwierige Lebenssituationen geben. Aktuelle Diskurse über „Migration & Integration“ werden im Performance-Erlebnis sinnlich neu erfahrbar. Unter die geladenen „Hochzeitsgäste“ mischen sich SchauspielerInnen und das Stammpublikum. Die „Hochzeitsspende“ gilt als Eintritt.
„Viele Jugendliche der zweiten oder dritten Generation waren noch nie im Theater. Wenn man sich jetzt nicht darum kümmert, dieser Bevölkerungsschicht ein adäquates Angebot zu unterbreiten, kann es sein, dass im Kulturland Österreich ein Teil dieser jungen Menschen keinen Zugang zu dieser Kunst finden wird.“ – daskunst mani-fest, www.daskunst.at
Im Mittelpunkt des Projekts steht das Thema „Zwangsheirat“ junger türkischer Frauen der 2. und 3. Generation, die am meisten davon betroffen sind und täglich mit Konsequenzen dieser und ähnlicher patriarchalen Traditionen zu kämpfen haben. Mit ihrer feministisch und interkulturell orientierten Theaterarbeit versuchen Heinreich und Kislal, den jungen Frauen eine Stimme zu geben, ihren Widerstand zu stärken, Alternativen zu visionieren. Dazu zählt die mutige Artikulation von Mangel-Erfahrungen wie Angst, Einsamkeit, Ortlosigkeit und kulturelle Zerrissenheit, die viele Jugendliche der 2. und 3. Generation - die besonders von Integrationsproblemen betroffen sind – erleben; aber auch die Bestätigung von Lust und Freude an gemeinsamen Alltagsritualen und am Aufbau einer neuen Lebensperspektive in Österreich.
Die work-in-progress Theaterarbeit soll im Herbst 2007 als volles Theaerstück in einem längeren Produktionszyklus gezeigt werden.
Unterstützt u.a. von: Integrationsreferat der Stadt Wien, Geschäftsgruppe für Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal.
FLEISCHEREI mobil Herbst 06 |
theatrale Hochzeitsrituale
Im 7. & 8. Bezirk, Okt. - Dezember 2006
KuratorInen: YAP Sun Sun (Singapur), Charles Ofoedu (Nigeria), Emel Heinreich (A/TR)
Texte: Elfriede Jelinek, Charles Ofoedu & Magda Woitzuck
Performance: SchauspielerInnen der FLEISCHEREI, MigrantInnen, Gäste
Auf Basis von Improvisationen, realen Biografien und erzählter Geschichten entstehen theatrale Strukturen und Skizzen mit neuen literarischen Texten, die mit dem Publikum in „real time“ weiter entwickelt werden. Sie thematisieren Konflikte von MigrantInnen verschiedener Herkünfte und kultureller Traditionen und gegen Einblick in ihre schwierige Lebenssituation. Aktuelle Diskurse über „Migration&Integration“ in Politik, Medien und Kunstszene werden im Performance-Erlebnis sinnlich neu erfahrbar. Unter die geladenen „Hochzeitsgäste“ mischen sich SchauspielerInnen und das Stammpublikum. Das Theater sprengt den auratischen „Kunst“-Rahmen und erhält seine vitale Funktion als soziales Ritual wieder. Die „Hochzeitsspende“ gilt als Eintritt.
8. Dezember 2006 - 2. interkulturelle Hochzeit:
Afrikanische MigrantInnen
Treffpunkt; Restaurant TUNNEL, Florianigasse 39, 1080 Wien
Ort: Café Pause, Josefstädterstraße 35, 1080 Wien
Beginn: 20.00 Uhr
freier Eintritt/ Hochzeitsspende, afrikanisches Büffet
Kurator/Regie: Charles Ofoedu (Nigeria)
Performance: Eva Brenner (A/USA), Katka Csanyiova (SK), Nana Gyan- Ackwonu (Ghana/A), Linda Iroegbu (Nigeria/ A), Kristin Matschiner (A), Alexandra Oberschneider (A), Charles Ofoedu (Nigeria), Josef Prenner (A), Christiane Schnell (A), Uta Wagner(B), MigrantInnen & Gäste
Charles Ofoedu (Autor/Aktivist) stammt aus Nigeria und lebt seit 15 Jahren in Wien. Er ist österreichisches PEN-Mitglied, Essayist, Buch- und Theaterautor und realisiert als Regisseur Projekte mit MigrantInnen. Seine „Hochzeit“ arbeitet mit Mitteln der Satire und Persiflage, um aktuelle Fragen von Integration und Partizipation polemisch auf die Spitze zu treiben. Er verwendet den Text seines neuen Stücks „Marriage on a rope“ (2006) und junge afrikanische Musik von DJ AZU.
Das Stück von Charles Ofoedu, „Ich bin ein echter Wiener!“ (2006), soll 2007 als Auftragswerk in der FLEISCHEREI uraufgeführt werden
Mit Unterstützung von: Kulturamt der Stadt Wien, BKA-Kunst, Bezirksvorstehung 8. Bezirk, Café Pause, Restaurant Tunnel, priv. Sponsoren.
“Integration that is based on isolation and segregation is
integration that is based on discrimination“ - Charles Ofoedu
13. Oktober 2006 - 1. interkulturelle Hochzeit: Asiatische MigrantInnen im 7. Bezirk
Ort: Restaurant LUX, Spittelberggasse. 3, 1070 Wien
Kuratorin/Regie: YAP Sun Sun (Singapur) / Andreas Pamperl (A)
Verwendet werden Auszüge aus Texten von Elfriede Jelinek ("Das Werk") und Magda Woitzuck ("Schicksal")
Beginn: 19:30 Uhr
Performance/Mitwirkende: Chung Yating (RC), Shuqi (PRC), Eva Lorenzo (E), Jella Jost (A), Jutta Schwarz (A), Maren Rahmann (D), Christina Haas(A), Yap Sun Sun (SG), Katka Csynyiova (SK) MigrantInnen, Gäste, VertreterInnen von Ehe Ohne Grenzen, Asyl In Not, SOS Mitmensch
Yap Sun Sun (Schauspielerin, Sängerin) lebt seit fünf Jahren in Wien, wo sie nach ihrer Arbeit mit dem „Workcenter of Jerzy Grotowski and Thomas Richards“ in Italien und Engagements in Asien und Europa ihre eigene Performance Arbeit verfolgt.
Menschen werden in der ganzen Welt verheiratet: aus Liebe aber auch aus wirtschaftlichen Gründen!
Gerade die „Heiratspolitik“ hat in Österreich lange Tradition.
Die BesucherInnen erleben eine opulente interkulturelle Hochzeit mit einem acht-gängigem chinesisch-österreichischen Menü, in der die komisch tragische Umgangsweise mit dem „Fremden“ - von der niemand gänzlich ausgeschlossen ist - immer wieder wie eine "Krankheit" ausbricht.
2. Staffel interkultureller Hochzeiten im 15. & 16. Bezirk:
Zu Beginn des Jahres inszeniert die österreichisch-türkische Künstlerin Emel Heinreich (Schauspielerin & Maskenkünstlerin) eine theatrale “Hochzeit” als interaktives work-in-progress mit türkischen Jugendlichen in Wien. Im Mittelpunkt stehen Erfahrungen von Ortlosigkeit und kultureller Zerrissenheit, die viele Jugendliche der 2. Generation - die laut Heinreich besonders von Problemen der Integration betroffen sind - erleben.