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© Daniel Kundi

APHRODITES LETZTES ERSCHEINEN 2001

Uraufführung von Elisabeth Reichart

 

Premieren:

SOLO 1, Do., 8. Nov., 20 Uhr

SOLO 2, Frei., 9. Nov., 20 Uhr

SOLO 3, Sa., 10. Nov., 20 Uhr

Gruppenperformance, So., 11. Nov., 20 Uhr

Letzte Vorstellung: 16.12.2001 20:00

 

Regie: Eva Brenner

Raum/Installation: Beat Zoderer (CH)

Assistenz: Nicola Schenk (A)

Musik: Marcelo Gama (BR)

Dramaturgieassistenz: Elisabeth Bach (A)

PerformerInnen: Beate Göbel (D), Clemens Matzka (A), Maren Rahmann (D)

Kostüm: Maria Pointner (A)

Licht: Walter Lauterer (A)

Bewegungstraining: Claudia Heu (A)

Gastperformance: Lore Heuermann (D)

 

Mit der 3. Produktion des Zyklus' "PHANTOM : LIEBE" (2000-2003) begann das Ensemble eine intensivierte Phase der mehrjährigen Prozeßarbeit zur Entwicklung avantgardistischer Theater- und Performancearbeit: Szenische Partikel entstanden in strukturierten Improvisationen und in enger Zusammenarbeit mit der Autorin im offenen Raum

Ausgangspunkt war eine abstrakte Raumlandschaft monochromatischer Farbflächen, die buchstäblich "vom Himmel hängen" - "Die Früchte hängen immer hoch" nannte sich die Installation des binternational bekannten Schweizer Künstlers Beat Zoderer (zuerst präsentiert für CHinA Schweiz in Österreich, 5-01, Projektraum WUK), die er für den Theaterprozess drehte, wendet, adaptierte, erweiterte. In diesem atmosphärischen "Niemandsland", wo Geometrie statt Natur die Ordnung/en schafft, zirkulierte einsam und selbstvergessen die ProtagonistIn: liebesunfähig, technik- und konsumbesessen, changierend zwischen den "Rollen" von Tochter/Mutter/Grossmutter, die ihre Mutterschaft verwirft, und einer verblassten Götterwelt, die mit Realität verwechselt wird.  In dieser Landschaft hat die griechische Schaumgeborene ihre Macht über die Lebenden verloren, ihr Spiel mit dem Feuer der Liebe verkommt zur Attitüde, Amor mutiert zum Aktionär.

Zoderers frei schwebende Farbflächen war multifunktionales Raum-Bild, interaktive Skulptur oder statischer Hintergrund (Cartoon-frames), vor dem sich die bipolare szenische Untersuchung von „Frauenbildern“ in Bewegung setzte.

 

Beat Zoderer (CH) 1955 in Zürich geboren, lebt und arbeitet in Wettingen (CH) und Genua (Italien).  Nach Lehre und Arbeit in mehreren Architekturbüros ist er seit 1979 als freischaffender Künstler tätig. 1982 Förderungsbeitrag des Kuratoriums des Kontons Aargau, 1986 Atelierstipendium der Stadt Zürich in Genua; Assistenz bei Prof. Peter Jenny, ETH Zürich.  1988 Atelierstipendium der Stadt Zürich in New York, 1989/90/91 Bundesstipendium, 1991 Stipendium der Stadt Zürich, 1994/98 Werkjahr-Stipendium des Kuratoriums des Kantons Aargau.  1995 Manor-Kunstpreis des Kantons Aargau, 1998 Anerkennungspreis der Max Bill & Georges Vantengerloo Stiftung, Zumikon/Zürich. Seit 2000 Stiftungsrat der Camille Graeser-Stiftung/Zürich.  2003 Personale im Kunstmuseum Bonn. Diverse Bühnenbilder und Installationen für freie Theaterprojekte, für PROJEKT THEATER / Wien-New York und PROJEKT THEATER STUDIO seit 1996: „GIER“ von Ingeborg Bachmann, WUK-Theater 1996, „Kap der Guten Hoffnung“ von Georg Timber-Trattnig, klagenfurter ensemble 1997, „APHRODITES LETZTES ERSCHEINEN“, PROJEKT THEATER STUDIO, Wien, 2001.

 

 

Zum Prozeß:

Erstmals gab es fünf Premieren, kein Abend war wie der andere! Das Ensemble versuchte ein theatral-performatives Experiment von Konstruktion, De-Konstruktion und Re-Konstruktion. Vier Solo-Arbeiten wurden auf aneinander folgenden Abenden aufgeführt und am fünften Tag zu einer Gruppenimprovisation zusammengesetzt.

 

"Eine Frau denkt bei Liebe an ihre Grossmutter, eine andere ausschliesslich an sich selbst, ein Mann an seine Aktien... Aphrodite hingegen besteht weiterhin auf der leidenschaftlichen Liebe zwischen den Menschen, verliebt in die Liebeswonnen, aber noch mehr in die Liebesleiden der Sterblichen wie sie ist. Aphrodite: den Göttern ein Spottobjekt, von den Menschen vergessen, will ihr Verschwinden nicht akzeptieren und kommt auf die Erde. Nun ja, auch Göttinnen leben von Überraschungen. ..."

- Elisabeth Reichart

 

 

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